Mittwoch, 19. März 2014

Holi in / und Indien

Montag war Holi !

Bedeutung:
Es war einmal ein König, der sich wie ein Gott fühlte und der von seinem Volk verlangte auch als jener anerkannt zu werden. Sein Problem war allerdings sein Sohn Prahlada, der ihm keine göttliche Ehre erweisen wollte, so wie er es sich erhofft hatte, denn sein Sohn verehre ausschließlich Gott Vishnu.
Als der König merkte, dass er seinen Sohn nicht überzeugen konnte, versuchte er ihn zu töten, doch Prahlada wurde jedes Mal von Vishnu gerettet.
Der König überlegte sich eine List. Seine Schwester besaß einen Schutz gegen alle Gefahren und solange sie diesen Schutz für gute Taten einsetzte, konnte sie nicht sterben. So war sie natürlich auch vor Feuer geschützt und der König bat sie, mit Prahlada auf dem Schoß ins Feuer zu springen und ihn somit zu töten. Da weder der König, noch seine Schwester, wussten, dass der Schutz nur bedingt war, willigte sie ein und verbrannte selbst, während Prahlada durch Vishnus Schutz überlebte.
...Danach feiern die Menschen als Erinnerung an die Vernichtung der Dämonin das Fest Holi.

Renato, Sophie, ich, Sarah, Jan
Im Süden wird Holi nicht so sehr gefeiert wie im Norden, daher waren wir nur circa fünf Freiwillige in Mysore, die sich mit Farben auf dem Markt abgeschmissen und passierende Inder und Inderinnen genervt oder nervös gemacht haben wenn wir so taten, als würden wir sie abschmeißen. Sozial und asozial, es muss immer ein Ausgleich bestehen!
Wir hatten auf  jeden Fall eine Menge Spaß, wobei ich sagen muss, dass ich die Farben nach drei mal duschen immer noch nicht ganz los geworden bin. Meine Klamotten traue ich mich gar nicht zu waschen, das dauert bestimmt Stunden alles zu schrubben und einige Waschgänge bis tatsächlich alles herausgewaschen ist! Wenn das überhaupt geht.


Und liebe Leute, 2/3 der Zeit hier sind schon vorbei! In 4 Monaten und 4 Tagen gehts schon zurück! Ich bin schon über 7 Monate hier, ist das zu glauben?!
Einerseits freue ich mich schon, denn weil man sich gerade in Indien, als momentanes Heimatland, eingewöhnt hat und einen so langsam echt nicht mehr überraschen oder schocken kann, möchte man doch auch mal so behandelt werden als wäre man hier Zuhause. Man kennt die Preise, die kürzesten Strecken, ein wenig die Sprache. Aber was machen die Indier? Klar, wir weißen sind ja alle touristen und alle reich! Man wird also beschissen (Verzeihung) was die Preise angeht, die Auto-Rikshah Fahrer nehmen die längsten Strecken wenn man nach Metern bezahlen möchte und selbst wenn man seine paar Sätze in Kannada raushaut und erklärt, dass man hier lebt und nicht nur Tourist ist, so wird man doch trotzdem nicht für voll genommen. Langsam ist das schon frustrierend! Genauso, dass man als Frau nach 20/21 Uhr nicht mehr raus kann, weil man sonst von betrunkenen Männergruppen angemacht wird. Ich möchte wieder mehr Freiheiten und Anonymität in den Straßen! Oder ein Mann sein.
Andererseits weiß ich genau, so sehr ich auch zwiscchendurch nach Hause nach Deutschland möchte, so werde ich Indien richtig vermissen. Die Natur, das chaotische Verkehrssystem (wenn es überhaupt ein System hinter dem ganzen Chaos gibt), die Rikshahs, die "Einfachheit" und Gelassenheit der Inder, die Reisebusse (Sleeper, mit Betten!), die offenen Fenster und Türen während der Bus fährt... das klingt alles etwas banal, aber gerade diese Kleinigkeiten machen in gewisser Weise viel aus.

Naja, die Zeit wird sowieso jetzt sehr schnell vorbei gehen.
Jetzt arbeite ich noch in der Schule Sneha Kiran und ab dem 1. April in einem anderen Projekt, wo wir in der ersten Woche erst die Schule streichen müssen und die restliche Zeit bis zum 30. April in einem Sommercamp für behinderte Kinder arbeiten. Dann reise ich einen Monat, und danach sind es auch nur noch anderthalb Monate bis ich wieder da bin. So nah und doch so fern! Aber blutet nicht vor Sehnsuchtsschmerzen, ihr werdet euer Eisen noch für andere Dinge brauchen und ich bin ja bald wieder da!

xoxo
Gossen-girl

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