Chennai-Mahabalipuram-Pondicherry-Auroville-Bangalore
5 Städte in 4 Tagen!
Stress? Nein! Es waren richtig entspannte Tage! Donnerstag waren Wahlen in Indien, deswegen hatten wir frei, und Freitag war irgendein nationaler Feiertag, weswegen wir also insgesamt vier Tage frei hatten! Ursprünglich wollten Jan und ich direkt nach Pondicherry und dort vier Tage verbringen, doch da alle Busse und Züge voll waren, entschieden wir uns zuerst nach Chennai (alt: Madras) zu fahren. Ist ja nicht weit von dort nach Pondicherry!
Wir fuhren Mittwoch über Nacht und kamen Donnerstag morgens um 6 Uhr in Chennai an. Nach dem Frühstück kam die große Frage auf: was sollen wir nun tun? Wir googleten ein bisschen und da wir nicht so viel Lust hatten auf Tempelbesichtigungen, entschieden wir uns zunächst einmal für den Krokodilpark außerhalb von Chennai, nahe Mahabalipuram. Mahabalipuram hatte meine amma mir eh empfohlen, wieso sollten wir also nicht einmal eine kleine Tour dorthin machen? Dazu kann ich nur sagen, es war der beste Tipp den sie uns geben konnte! Mahabalipuram ist eine sehr kleine Stadt, aber ziemlich schön. Überall konnte man Steinskulpturen sehen und kaufen, dafür war es anscheinend berühmt. Es gab sehr viele Tempel. Und den Buttter Ball!
Wir mieteten uns zunächst einen Scooter und fuhren zu dem Krokodilpark. Es war ganz nett dort, leider kamen wir nicht rechtzeitig zur Fütterung!
Danach wollten wir etwas Zeit am Strand verbringen, wir fuhren also willkürlich irgendwann von der Hauptstraße herunter und in eine der vielen kleinen Straßen richtung Strand. Wir waren in einem kleinen Dorf gelandet und als wir den Scooter parkten, sahen uns ein paar Fischermänner interessiert dabei zu und folgten uns mit ihren Blicken zum Strand (es war KEIN Badestrand, ich hatte nur die Füße im Wasser und hielt den Rest schön bedeckt). Nach kurzer Zeit kamen die ersten an und beäugten uns zunächst. Wir lächelten und wackelten leicht mit unseren Köpfen, worauf sie uns anstrahlten und das Kopfwackeln erwiederten. Und anstatt die typischen (und miittlerweile echt nervigen) Fragen über Familienstammbaum und Essen zu stellen, wollten sie nachdem wir unsere Herkunft preisgegeben hatten wissen, ob wir mit auf ihr Boot wollten. Bootsrennen, für 'nur' 1000 Rs.( = ca. 12 Euro)! Wir lehnten dankend ab und sie luden uns stattdessen ein ihnen beim Sortieren des Fischfangs zuzusehen. Leute vom Dorf hier sind so herzlich und freundlich, ganz einfache Menschen die glücklich mit dem sind, was ihnen von Gott gegeben wurde! Um es einmal indisch auszudrücken.
Wir fuhren nach einer Weile zurück und lernten einen Händler kennen, der ebenfalls Skulpturen verkaufte. Wir unterhielten uns lange mit ihm, tranken in seinem Laden mit ihm Chai (Tee) und dann lud er uns ein, am Abend in sein Haus zu kommen. Sein Zuhause bestand aus einem vielleicht 4x4 großem Zimmer, indem die Farbe an den Wänden abgeblättert war. Ein paar Bilder waren aufgehangen von verschieden Göttern zu denen er jeden Tag mehrmals betete und ein paar Bilder von verstorbenen Verwandten, für die er täglich betete. Abgesehen von einer dünnen Matratze auf dem Boden, einem Spülbecken mit ein paar Töpfen und Tellern darin und einer kleinen Bank mit Klamotten darauf war der Raum leer. Es gefiel mir, das sah auch unser Gastgeber.
"India has not much, but a lot of feeling. Germany has much, but not much feeling."
- Und damit hat er so recht!
Die „Herabkunft der Ganga“ ist ein im 7. Jahrhundert entstandenes Flachrelief.
Mit 12 Metern Höhe und 33 Metern Breite ist es eines der größten
(vielleicht das größte) der Welt. Das Relief wird meist als Darstellung
der Herabkunft der Göttin Ganga (den personifizierten Fluss Ganges) gedeutet. Nach der hinduistischen Mythologie ließ der König Bhagiratha
den Ganges vom Himmel fließen, um die Seelen seiner Vorfahren zu
reinigen. Aber die Dinge geschahen nicht wie geplant und der König
bemerkte, dass der Fluss die ganze Erde überschwemmen würde. Daher tat
er Buße mit dem Ziel, Hilfe von Shiva zu erhalten, um die zu erwartende
Katastrophe abzuwenden. So stieg der Gott zur Erde hinab und bezwang den
Ganges, indem er ihn durch sein Haar fließen ließ. Dieses Wunder lockte
eine Menge Wesen an, die kamen, um es zu beobachten.
Der Spalt zwischen den beiden Felsen ist der berühmteste Teil des Flachreliefs; hier findet sich die Abbildung Shivas. (Wikipedia)
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Pondicherry und fanden eine richtig schöne Hütte direkt in der Nähe des Strandes. Erst einmal gingen wir Pizza essen, bei "Italian Pizzeria". Naja, wir wurden dann von ein paar Indern empfangen, als einzige Gäste. Als wir Pizza bestellten, fing eine Frau an Holz zu hacken - Feuerholz für den Steinofen. So frisch habe ich Pizza noch nie bekommen! King in the Castle!
Danach besuchten wir eine andere Freiwillige in ihrem Projekt nähe Auroville, einem Wald direkt bei Pondicherry. Ich war (oder besser gesagt ich bin) so begeistert von diesem Projekt! Es dauert ewig das zu beschreiben, ohne Worte, wen es interessiert kann es sich hier mal ansehen: www.sadhanaforest.org
Man merkte aber schon den Einfluss der Franzosen auf Pondicherry. Es gab viele kleine Cafés und Restaurants, in denen es teilweise sogar Croissants gab, es gab richtig guten Kaffee, die Straßen waren ordentlicher angebaut als in den Städten, die ich bisher hier in Indien gesehen habe und diese hatten auch alle (?) französische Namen... Okay, das hört sich jetzt nicht so französisch an was ich gerade aufgeschrieben habe, aber es hat einem so ein Gefühl gegeben, es hatte einen gewissen Flair den man schwer nur beschreiben kann. Französisch halt! Muss man wahrscheinlich selbst mal gesehen haben. Das war schon ganz interessant, und lecker, aber ich hatte mir Pondicherry noch ein kleines bisschen schöner vorgestellt. Es war schön, keine Frage, aber nachdem es immer so hoch gelobt wurde von allen die davon erzählten, war es vor allem bei der Anknft etwas enttäuschend. Nach und nach wurde es jedoch immer schöner, wir liefen stundenlang durch die Straßen bei dieser Hitze, in der man beim Stehen schon anfängt zu schwitzen als stünde man gerade in einer Sauna. Wieso also nicht noch ein bisschen herum laufen? Ist doch eh schon alles nass!
Samstag Abend mussten wir dann schon wieder den Bus nehmen, denn da keiner direkt nach Mysore ging, wären wir Montag nicht pünktlich zur Arbeit gekommen wären wir Sonntag Abend erst gefahren. Schade! Aber so konnten wir Sonntag früh um halb acht die ganze Bangalore Party-Truppe aus dem Schlaf klopfen und uns noch mit zu ihnen auf das Bett legen. Schönes Wochenende!
Und in zehn Tagen geht die große Reise auch endlich los!
5 Städte in 4 Tagen!
Stress? Nein! Es waren richtig entspannte Tage! Donnerstag waren Wahlen in Indien, deswegen hatten wir frei, und Freitag war irgendein nationaler Feiertag, weswegen wir also insgesamt vier Tage frei hatten! Ursprünglich wollten Jan und ich direkt nach Pondicherry und dort vier Tage verbringen, doch da alle Busse und Züge voll waren, entschieden wir uns zuerst nach Chennai (alt: Madras) zu fahren. Ist ja nicht weit von dort nach Pondicherry!
Wir fuhren Mittwoch über Nacht und kamen Donnerstag morgens um 6 Uhr in Chennai an. Nach dem Frühstück kam die große Frage auf: was sollen wir nun tun? Wir googleten ein bisschen und da wir nicht so viel Lust hatten auf Tempelbesichtigungen, entschieden wir uns zunächst einmal für den Krokodilpark außerhalb von Chennai, nahe Mahabalipuram. Mahabalipuram hatte meine amma mir eh empfohlen, wieso sollten wir also nicht einmal eine kleine Tour dorthin machen? Dazu kann ich nur sagen, es war der beste Tipp den sie uns geben konnte! Mahabalipuram ist eine sehr kleine Stadt, aber ziemlich schön. Überall konnte man Steinskulpturen sehen und kaufen, dafür war es anscheinend berühmt. Es gab sehr viele Tempel. Und den Buttter Ball!
Wir mieteten uns zunächst einen Scooter und fuhren zu dem Krokodilpark. Es war ganz nett dort, leider kamen wir nicht rechtzeitig zur Fütterung!
Danach wollten wir etwas Zeit am Strand verbringen, wir fuhren also willkürlich irgendwann von der Hauptstraße herunter und in eine der vielen kleinen Straßen richtung Strand. Wir waren in einem kleinen Dorf gelandet und als wir den Scooter parkten, sahen uns ein paar Fischermänner interessiert dabei zu und folgten uns mit ihren Blicken zum Strand (es war KEIN Badestrand, ich hatte nur die Füße im Wasser und hielt den Rest schön bedeckt). Nach kurzer Zeit kamen die ersten an und beäugten uns zunächst. Wir lächelten und wackelten leicht mit unseren Köpfen, worauf sie uns anstrahlten und das Kopfwackeln erwiederten. Und anstatt die typischen (und miittlerweile echt nervigen) Fragen über Familienstammbaum und Essen zu stellen, wollten sie nachdem wir unsere Herkunft preisgegeben hatten wissen, ob wir mit auf ihr Boot wollten. Bootsrennen, für 'nur' 1000 Rs.( = ca. 12 Euro)! Wir lehnten dankend ab und sie luden uns stattdessen ein ihnen beim Sortieren des Fischfangs zuzusehen. Leute vom Dorf hier sind so herzlich und freundlich, ganz einfache Menschen die glücklich mit dem sind, was ihnen von Gott gegeben wurde! Um es einmal indisch auszudrücken.
Wir fuhren nach einer Weile zurück und lernten einen Händler kennen, der ebenfalls Skulpturen verkaufte. Wir unterhielten uns lange mit ihm, tranken in seinem Laden mit ihm Chai (Tee) und dann lud er uns ein, am Abend in sein Haus zu kommen. Sein Zuhause bestand aus einem vielleicht 4x4 großem Zimmer, indem die Farbe an den Wänden abgeblättert war. Ein paar Bilder waren aufgehangen von verschieden Göttern zu denen er jeden Tag mehrmals betete und ein paar Bilder von verstorbenen Verwandten, für die er täglich betete. Abgesehen von einer dünnen Matratze auf dem Boden, einem Spülbecken mit ein paar Töpfen und Tellern darin und einer kleinen Bank mit Klamotten darauf war der Raum leer. Es gefiel mir, das sah auch unser Gastgeber.
"India has not much, but a lot of feeling. Germany has much, but not much feeling."
- Und damit hat er so recht!
"Herabkunft der Ganga" |
Der Spalt zwischen den beiden Felsen ist der berühmteste Teil des Flachreliefs; hier findet sich die Abbildung Shivas. (Wikipedia)
Butterball |
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Pondicherry und fanden eine richtig schöne Hütte direkt in der Nähe des Strandes. Erst einmal gingen wir Pizza essen, bei "Italian Pizzeria". Naja, wir wurden dann von ein paar Indern empfangen, als einzige Gäste. Als wir Pizza bestellten, fing eine Frau an Holz zu hacken - Feuerholz für den Steinofen. So frisch habe ich Pizza noch nie bekommen! King in the Castle!
Danach besuchten wir eine andere Freiwillige in ihrem Projekt nähe Auroville, einem Wald direkt bei Pondicherry. Ich war (oder besser gesagt ich bin) so begeistert von diesem Projekt! Es dauert ewig das zu beschreiben, ohne Worte, wen es interessiert kann es sich hier mal ansehen: www.sadhanaforest.org
Unsere Hütte in Pondicherry |
Auf Stelzen und fast Mückenfrei ! |
Man merkte aber schon den Einfluss der Franzosen auf Pondicherry. Es gab viele kleine Cafés und Restaurants, in denen es teilweise sogar Croissants gab, es gab richtig guten Kaffee, die Straßen waren ordentlicher angebaut als in den Städten, die ich bisher hier in Indien gesehen habe und diese hatten auch alle (?) französische Namen... Okay, das hört sich jetzt nicht so französisch an was ich gerade aufgeschrieben habe, aber es hat einem so ein Gefühl gegeben, es hatte einen gewissen Flair den man schwer nur beschreiben kann. Französisch halt! Muss man wahrscheinlich selbst mal gesehen haben. Das war schon ganz interessant, und lecker, aber ich hatte mir Pondicherry noch ein kleines bisschen schöner vorgestellt. Es war schön, keine Frage, aber nachdem es immer so hoch gelobt wurde von allen die davon erzählten, war es vor allem bei der Anknft etwas enttäuschend. Nach und nach wurde es jedoch immer schöner, wir liefen stundenlang durch die Straßen bei dieser Hitze, in der man beim Stehen schon anfängt zu schwitzen als stünde man gerade in einer Sauna. Wieso also nicht noch ein bisschen herum laufen? Ist doch eh schon alles nass!
siehe den Straßennamen! |
Und in zehn Tagen geht die große Reise auch endlich los!
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