Donnerstag, 12. Dezember 2013

Sneha Kiran

Sneha Kiran - der Name des Projekts in das ich wechseln werde.
http://www.mysorespasticsociety.com
Das ist eine Schule für körperlich und geistig Behinderte, wo ich Montag bis Freitag von 09:30-15:30 Uhr arbeiten werde, Samstag und Sonntag habe ich frei. Außerdem wohne ich in einer Gastfamilie, ein altes Ehepaar dessen Kinder schon alle verheiratet und ausgezogen sind, nur 2.5Km vom Projekt entfernt.
In der Gastfamilie ist bereits ein Mädchen das ich auch beim Arrivalcamp ein wenig kennengelernt habe, sie kommt aus Finnland, bleibt bis Februar und arbeitet auch bis dahin in demselben Projekt wie ich, sie kann mir also alles zeigen. Danach bleibe ich alleine in der Familie. Im Projekt arbeitet auch noch eine andere, die ich ebenfalls vom Arrivalcamp kenne und ebenfalls aus Finnland kommt, sie wird wie ich bis Juli dort bleiben. Diese Hilfe am Anfang kommt mir wirklich gelegen, ich habe bisher noch keine Erfahrung mit geistig und vor allem körperlich Behinderten gemacht und weiß noch nicht, wie ich damit umgehen werde. Was genau ich dort machen werde erfahre ich dann im Januar. Ich bin sehr gespannt!!

Ihr werdet euch wahrscheinlich wundern, dass das jetzt so plötzlich kommt.
Nun ja, so plötzlich ist es eigentlich nicht, es ist keine spontane Entscheidung, sondern gut überlegt, doch bevor nicht alles geklärt war durfte ich nicht darüber sprechen, sonst hätten meine Kollegen etwas mitkriegen können und es wäre vielleicht zu einem schlechten Arbeitsklima gekommen, vor allem wenn ein Wechsel nicht möglich gewesen wäre..
Das Projekt in dem ich jetzt bin, advaith foundation, ist wirklich toll! Und das meine ich ernst.
Die Kinder in den Hostels werden aus den Slums geholt und bekommen hier Essen, Trinken, Kleidung, Schulbildung, Betreuung rund um die Uhr.. Alles umsonst! Finanziert wird das Hostel von den Kindern von außerhalb, die hier zur Schule gehen (Samhita Academy), deren Eltern bezahlen monatlich Geld und 20% des Einkommens circa geht an die Unterstützung der Kinder im Heim. Für die Kinder ist das hier wirklich der beste Ort den man sich vorstellen kann, sie bekommen die Chance in ihrem Leben etwas zu erreichen, ihnen werden Normen und Werte und vor allem Wissen vermittelt, sie bekommen dieselben Chancen wie Kinder aus wohlhabenden Familien. Dieses Projekt ist so modern!
Und das ist das Problem. So sehr ich diesen Ort dafür liebe, dass er so perfekt für die Kinder ist, so ist es eben zu modern für meine Vorstellung. Die Kinder bekommen schon so viel hier, teilweise mehr als Kinder in Heimen in Deutschland. Ich möchte helfen, wo Hilfe auch benötigt wird, wo ein Heim oder eine Schule nicht genug Geld hat um mehr oder auch nur genug Lehrkräfte einzustellen. Das sind die Gründe. Ich will das Gefühl haben, etwas wirkich sinnvolles zu tun!
Klar, das habe ich hier wahrscheinlich auch in gewissem Maße, aber ich habe mir etwas anderes vorgestellt. Außerdem bin ich hier in einem eingemäuerten Gelände, die indische Kultur ist hier nicht so sehr vertreten, eben weil es so weit fortgeschritten ist hier, und ich möchte Indien erleben und nicht irgendetwas.. Es ist schwer zu erklären, aber ich glaube ihr versteht schon was ich meine.
Ich werde die Leute hier sehr vermissen und ich möchte sie auch gerne immer mal wieder besuchen kommen während ich noch in Indien bin, doch ich denke ich habe für mich selbst die richtige Entscheidung getroffen zumindest etwas anderes auszuprobieren.
Ich weiß nicht, wie das neue Projekt sein wird, vielleicht werde ich es bereuen gewechselt zu haben, doch das kann ich erst wissen wenn ich es ausprobiert habe. Und wenn ich hier bleibe werde ich mich weiter darüber ärgern das Gefühl zu haben, nicht das zu erleben, was ich erleben wollte. Also muss ich es versuchen.

Am 25. geht es abends nach Goa, wo ich Weihnachten und Silvester mit den anderen Freiwilligen verbringe, am 1.1 fahre ich mit drei Leuten über Hampi runter nach Mysore wo vom 4.-8. das Midyears-camp stattfindet (dann ist die Hälfte der Zeit beinahe um!!) und dann bleibe ich in Mysore, wo ich mit meiner neuen Arbeit anfangen werde.

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